SCHNEISINGEN (wi) – Das am Sonntag in Schneisingen zum drittenmale stattfindende «AlperoseQuer» wird erstmals offiziell als internationale Prüfung ausgetragen und zählt zum «Swiss Cyclocross Cup». Trotz dieser wesentlichen Neuerungen sind die Strassenprofis Silvan Dillier und Fabian Lienhard die Aushängeschilder des einzigen im Kanton Aargau ausgetragenen Querfeldeinrennens.
Die Veranstalter mit Karl Dillier als OK-Präsident an der Spitze hatten sich wegen der internationalen Ausrichtung und auch, weil das Rennen zu dem in dieser Saison erstmals durchgeführten «Swiss Cyclocross Cup» zählt, in den Hauptkategorien ein grosses Teilnehmerfeld erhofft. In den Kategorien der Elite Frauen und Elite Männer gibt es in Schneisingen die nämlich auch im Querfeldein wichtigen Weltranglisten-Punkte zu gewinnen. «Nun wird unsere Veranstaltung leider durch das Weltcuprennen in Tabor in der Tschechei und zwei Rennen in Frankreich konkurrenziert. Das hat einen Einfluss aufs Teilnehmerfeld. Gleichwohl bin ich überzeugt, dass es am Sonntag in Schneisingen einen spannenden Renntag gibt», ist der OK-Präsident überzeugt
Da Hindernisse da sind, um überwunden zu werden, haben die Organisatoren vom Velo-Club «Alperose» Schneisingen alles darangesetzt, dass es am Sonntag gleichwohl ein schönes Radsportfest wird. Los geht es beim Schützenhaus um 9 Uhr mit dem «Cross für alle». Dann folgen die Prüfungen des Nachwuchses, bevor um 11.25 Uhr die Junioren/U-19 und nur eine Minute später die Amateure und Masters ins Rennen gehen. Da das Rennen der U-19 ebenfalls eine internationale Prüfung ist, starten die Junioren sowie die Amateure/Masters in zwei unabhängigen Rennen. Es gibt nämlich am Schluss dieser Prüfung zwei Ranglisten und zwei Sieger. Weder im Rennen der Junioren/U-19 noch in der Elite-Prüfung dabei ist Junioren-Weltmeister Jan Christen. Der Gippinger muss inzwischen in der Kategorie U-23 starten und kann sein Weltmeister-Trikot nicht mehr zeigen. In der Schweiz fährt die Kategorie U-23 mit der Elite. Christen ist in Schneisingen jedoch auch dort nicht dabei. Dies weil er in Dubai einen Sponsoren-Team mit der Mannschaft UAE, bei welcher der talentierte Aaretaler auf der Strasse fährt, wahrnehmen muss. «Es ist natürlich schade, dass ich gerade in Schneisingen nicht starten kann. Aber am Termin in Dubai muss ich dabei sein, da konnte ich gar nichts anderes machen», bedauert Jan Christen.
Kids und Lokalmatadoren
Ganz auf Lokalmatadoren muss das «AlperoseQuer» jedoch nicht verzichten. Fahrerinnen und Fahrer aus Schneisingen und Umgebung sind sicherlich in den Kinderrennen dabei. Der Radsportnachwuchs dreht am Sonntagnachmittag ab 13 Uhr seine Runden. Auch in den beiden Hauptprüfungen der Frauen und Herren Elite sind die Lokalmatadoren gut vertreten. Im Elite Rennen der Herren, mit dem um 15 Uhr der reichbefrachtete Renntag abgeschlossen wird, gilt das Hauptaugenmerk dem Einheimischen Silvan Diillier und seinem in der Region nicht weniger bekannten häufigen Trainingspartner Fabian Lienhard. Dillier erreichte vor Jahresfrist am «AlperoseQuer» den dritten Rang. Zur Vorbereitung auf das Rennen von Schneisingen hat er am letzten Sonntag am Querfeldeinrennen von Steinmaur teilgenommen. Es ist damit zu rechnen, dass Dillier auch dieses Jahr in seinem Heimrennen wieder ganz vorne mithalten wird. Fabian Lienhard, der mit dem Zurzibiet deshalb bestens vertraut ist, weil seine Mutter in Rümikon aufgewachsen ist, wollte eigentlich nach dem Rennen von Steinmaur keine Querfeldein mehr bestreiten. In Schneisingen geht er nun seinen Fans zuliebe gleichwohl an den Start: «Im Zurzibiet kennen mich viele Leute. Da habe ich eine grosse Fans Gemeinde. Ihnen zu liebe nehme ich am Rennen von Schneisingen gerne teil». Man hätte es Lienhard nicht verargen können, wenn er nach Steinmaur in die Winterpause gegangen wäre. Denn nach dem Radsport-Portal «Pro Cycling» ist Lienhard von den Schweizer Radprofis derjenige, der mit 68 Renntagen und 11’839 Rennkilometern am zweitmeisten unterwegs war. Einzig der Ostschweizer Reto Hollenstein brachte es im Jahr 2022 noch auf mehr Renntage und Rennkilometer, nämlich 72 Renntage und 12’531 Rennkilometer. Silvan Dillier steht dem nur wenig nach. Der Schneisingen brachte es in der Strassensaison 2022 auf 54 Renntagen und 9’524 Kilometer. Zu diesen Rennkilometern kommt bei jedem Fahrer nochmals das doppelte an Trainingskilometern dazu. Da sind die gut 24 Kilometer, die am «AlperoseQuer» zurück zu legen sind, gerade ein Klacks. Allerdings geht es am Sonntag in Schneisingen rund ums Schützenhaus im Schafbrünneli nicht nur bergauf und bergab, sondern auch über Stock und Stein. Im Vergleich mit schönen Strassen könnte man beim «AlperoseQuer» also gut und gerne von einem doppelten Pensum sprechen.
Der Einheimische Silvan Dillier (1. Bild) ist zusammen mit dem in der Region ebenfalls gut bekannten Fabian Lienhard (2. Bild) das Aushängeschilder des AlperoseQuer vom Sonntag.